Mittwoch, 29. Oktober 2014

Heinz Krügel - Eine blau-weiße Legende

Wir schreiben den 29.10.2014 und heute steht eines der größten Spiele des 1.FC Magdeburg an. Zweite Runde im DFB-Pokal, 19:00 Uhr ist Anstoß, volles Haus in der MDCC-Arena und der Gast ist kein geringerer als Championsleague-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen. Zu diesem ganz großen Tag wollen wir einmal, mit diesem Bericht, die Trainerlegende Heinz Krügel ehren und an diesen großartigen Mann erinnern. Am 27.10.2014 war sein 6. Todestag, aber auch sechs Jahre nach seinem Tod und 40 Jahre nach dem größten Erfolg des 1.FC Magdeburg (Europapokal der Pokalsieger 1974), ist dieser Mann unvergessen!
Heinz Krügel ist am 24. April 1921 in Oberplanitz in Deutschland geboren. Schon als sechsjähriger begann er beim Planitzer SC Fussball zu spielen. Im zweiten Weltkrieg kämpfte er an der Ostfront, danach auf dem Balkan und wurde letztendlich dort in Gefangenschaft genommen, aus die er 1946 wieder frei kam.
Doch auch nach diesen schweren Jahren blieb er dem Fussball treu. Nach zwei weiteren Vereinen, unter anderem die SG Planitz, musste Krügel seine aktive Laufbahn durch eine schwere Knieverletzung mit schon 29 Jahren an den Nagel hängen.
Von 1951 bis 1956 betreute Krügel verschiedene Vereine aus Leipzig als Trainer, auch für den SC Rotation Leipzig, später bekannt als 1.FC Lokomotive Leipzig, war er im Einsatz.
Ab 1956 wurde Heinz Krügel dann für den SC Empor Rostock geholt, mit denen er den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffte. Diese Mannschaft trainierte er bis 1959, wo er mit Rostock den vierten Platz der Oberliga erreichen konnte. Danach, auch im Jahr 1959, trainierte er die Nationalmannschaft der DDR, die er aber nur in insgesamt acht spielen dirigieren durfte.

Jetzt wird es echt hart für alle FCM-Fans! Denn Heinz Krügel trainierte von 1961 bis 1966 den FC Chemie Halle, mit denen er zwei mal den Klassenerhalt in der Oberliga schaffte, einen Aufstieg klar machte (nach einem Abstieg) und seinen ersten Titel im FDGB-Pokal gewann. 1966 verließ er dann Ha***. Soviel dazu.

1966 übernahm Heinz Krügel dann, zu dieser Zeit den Oberligaabsteiger - unseren Club - den 1.FC Magdeburg! In der gleichen Saison schaffte Krügel mit der Mannschaft den Wiederaufstieg und konnte sich gleich den dritten Platz sichern. 1969 konnte sich der FCM mit Trainer Heinz Krügel den FDGB-Pokal sichern. Die erste Meisterschaft konnten Trainer und Mannschaft 1972 feiern. Auch danach folgten noch zwei weitere Titel.
Der größte erfolg war jedoch für Heinz Krügel, des FCM und für zahlreiche Fans war wohl der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Am 8. Mai 1974 gewann Magdeburg das Finale in Rotterdam gegen den AC Mailand mit 2:0! Unter Heinz Krügel wurden dann neben Jürgen Sparwasser sechs andere FCM-Spieler für die Nationalmannschaft berufen.
1976 wurde Heinz Krügel dann vom DDR-Fussballverband als Trainer auf Lebenszeit gesperrt. Ein Schlag ins Gesicht, für damalige Verhältnisse aber wahrscheinlich schon "fast normal". Gründe dafür waren angeblich, dass er ein "Ost-West-Versöhnler" wäre und er den Olympiakader des Clubs nicht genügend gefördert habe.
Bis der DFB Heinz Krügel 1996 von der Sperre frei sprach, war er als Objektleiter beim BSG Motor Mitte Magdeburg tätig. Im Ruhestand blieb er als zeitweiliger Sportlicher Direktor und als Ehrenmitglied tätig.
Am 26. Juni 2006 beschloss die Stadt Magdeburg den Platz vor dem Stadion in "Heinz-Krügel-Platz" umzubenennen! Und das hat sich dieser Mann auch mehr als Verdient.
Am 27. Oktober 2008 starb Heinz Krügel dann mit 87 Jahren in Magdeburg.
Zur ersten Runde des DFB-Pokals am 17. August 2014 gegen Augsburg (1:0 Sieg für Magdeburg) wurde dann das von Fans gestifteten Heinz-Krügel-Denkmal enthüllt. Ein Triumph für alle Magdeburger und deren Anhänger!

Wie schon erwähnt ist Heinz Krügel heute noch unvergessen, bei allen die den 1.FC Magdeburg treu sind.

Damit beende ich diesen Beitrag und hoffe, dass unser FC Magdeburg am heutigen Abend, Bayer 04 Leverkusen bezwingen kann und in die dritte Runde des DFB-Pokals einzieht.

Hier noch die Aufstellung zum damaligen Spiel gegen den AC Mailand in Rotterdam!


© Foto: magdeburger-chronist.de



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